Es beginnt mit der Geschichte von der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Stadt Weinheim seit der frühen Neuzeit – vom Bauerndorf zur Industriestadt. Es gab Zeiten des Aufschwungs und des Niedergangs. Viele Kriege und Belagerungen zehrten die Stadt aus. Das Zeitalter der Reformation wie auch später das 19. Jahrhundert prägten mit ihren Bauten und Gründungen das Bild von Weinheim bis heute. Ein Gang um die einst ummauerte Altstadt führt zurück in eine Zeit, als sich das Leben der Menschen weitgehend innerhalb eines mächtigen Mauerrings abspielte, als sich Weinheim als Handelsort und Adelssitz Geltung verschaffte. Beim Spaziergang um das Ensemble der Altstadt kann man dieser Zeit heute noch nachspüren. Als älterer Herr kommt Albert Ludwig Grimm in einer erfundenen Geschichte noch einmal zu Besuch nach Weinheim, wo er jahrzehntelang als Schuldirektor, Bürgermeister und Schriftsteller eine bedeutende Rolle spielte. Noch einmal hängt er seinen Erinnerungen nach, denkt an die Erfolge seiner politischen Tätigkeit für die Stadt und als Landtagsabgeordneter, sowie an die Konflikte und privaten Tragödien, die er hier erlebte, bevor er um die Mitte des 19. Jahrhunderts Weinheim verließ. Ein anderer Protagonist der Weinheimer Geschichte in den bewegten Zeiten der badischen Revolution war der Gastwirt und streitbare Demokrat Friedrich Härter, der hier aus seinem nicht nur ereignisreichen sondern am Ende dramatischen Leben erzählt. Er war ein „einfacher“ Mann und doch ein wichtiges Mitglied in der illustren Stadtgesellschaft Weinheims. Zusammen mit anderen Zeitgenossen liegt er heute auf dem Alten Friedhof begraben, dessen Bedeutung ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Für Künstler ist es bis heute eine wichtige Quelle der Inspiration, in die „weite Welt“ zu reisen und die dort gewonnenen Eindrücke zuhause zum Beispiel in Geschichten, Gemälden oder Gebäuden wieder lebendig werden zu lassen. So erging es auch einigen in Weinheim lebenden oder unsere Stadt bereisenden Künstlern, unter anderem Adam Karrillon und Heinrich Hübsch. Was sie aus der Ferne mitgebracht haben, ist heute noch nachzulesen und anzuschauen. Neben den schönen und gepflegten Gartenanlagen in Weinheim gibt es übers ganze Stadtgebiet verteilt eine Vielzahl kleiner, bunter, manchmal „wilder“ privater Gärten, vormals oft klassische Bauerngärten, die heute meist nur noch der Ruhe, Erholung und der Naturbeobachtung dienen. Das Buch über Weinheim schließt mit einer kleinen Meditation über so einen stillen, grünen Ort mitten in der Weinheimer Nordstadt.
Die fünfundzwanzig kunstvollen Schwarz-weiss-Fotografien von Roger Schäfer werfen einen neuen Blick auf das alte Weinheim. Auch das anscheinend Altbekannte lässt sich in den Perspektiven dieser Bilder neu entdecken, die auf ihre Weise auch der Intention der Texte folgen.
96 Seiten, 25 Abbildungen, fester Einband, Format 22 x 22cm
ISBN 978-3-95505-155-6
EUR 19,90
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